
Fastenzeit mit Hund
Neue Gewohnheiten etablieren – nachhaltig leben, achtsam handeln

“Am Aschermittwoch ist alles vorbei – oder fängt es da vielleicht sogar erst richtig an?”
Mit diesen Worten startete ich am Aschermittwoch im Jahr 2019, also vor 6 Jahren, diesen Blog. Ich nutzte die Fastenzeit, um mich dem Thema “Nachhaltigkeit” im Zusammenhang mit dem Leben mit Hunden anzunähern.
Dabei stellte ich mir jeweils wöchentlich eine Challenge, die einen bestimmten Aspekt der Nachhaltigkeit beleuchtete.
Inhalt
Rückblick: unsere Themen der Fastenzeit 2019
Die Fastenzeit – Ein Neuanfang für Dich und Deinen Hund
Angesichts der zunehmend chaotischen – und meiner Meinung nach auch sehr beunruhigenden – Entwicklungen, die wir aktuell in der Welt erleben, denke ich, dass die Fastenzeit eine gute Gelegenheit ist, den Blick einmal mehr wieder nach innen zu richten und sich auf das Wesentliche zu besinnen.
Daher möchte ich Dir mit dieser “Neuauflage” ein paar Ideen mit auf den Weg geben, wie Du die Fastenzeit mit Deinem Hund gestalten kannst – und vielleicht sogar langfristig etwas mehr Nachhaltigkeit und Achtsamkeit in Dein Leben integrierst.
Fastenzeit als Chance: Neue Gewohnheiten etablieren
Auch wenn die Fastenzeit ihren Ursprung in der christlichen Tradition hat und darauf basiert, dass Jesus 40 Tage lang in der Wüste den Versuchungen des Teufels widerstanden hat, so bin ich davon überzeugt, dass jeder – ganz egal ob Christ oder nicht – davon profitieren kann.
Denn die rund 6 Wochen andauernde Zeitspanne von Aschermittwoch bis Ostern eignet sich hervorragend, um neue Gewohnheiten einzuüben.
Eine noch relativ junge Metastudie hat gezeigt, dass zur Etablierung gesundheitsbezogener neuer Gewohnheiten im Durchschnitt zwischen 2 und 5 Monate benötigt werden.
Die Fastenzeit ist also die perfekte Gelegenheit, um neue, gesunde Routinen auszuprobieren, die bestenfalls auch über diese Phase hinaus Bestand haben können!
Fasten-Themen im Wandel: Vom Nahrungsverzicht bis zum Digital Detox
Traditionell wurde Nahrung und später auch Süßigkeiten gefastet. Heutzutage wird die Fastenzeit jedoch oft dazu genutzt, um alle möglichen Bereiche des Lebens bewusster zu gestalten.
Wir sehen immer noch häufig den Verzicht auf bestimmte Nahrungs- und Genussmittel, wie z.B. Süßigkeiten, Fleisch, Alkohol, Zigaretten usw. Aber auch modernere Fastenthemen wie der Verzicht auf Social Media, Internet, Handy oder Konsum sind inzwischen allgegenwärtig.
Grundsätzlich gilt natürlich: der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Alles, was für dich in deinem Leben wichtig ist, jeder Bereich, in dem du dir Veränderung wünschst, kann zum Fastenthema werden.


Praktische Tipps für eine nachhaltige & achtsame Fastenzeit mit Hund
Hier möchte ich dir nun ein paar konkrete Ideen nennen, wie du die Fastenzeit mit deinem Hund nutzen kannst.
Natürlich kannst du dich auch an den Themen orientieren, die ich schon im Jahr 2019 näher vorgestellt habe – die hier aufgeführten Punkte treffen meiner Meinung nach jedoch am besten den Nerv unserer aktuellen Zeit.
1) Weniger Fleisch – mehr Nachhaltigkeit
Das Thema Fleisch ist wohl der Klassiker, wenn es um die Frage nach einer nachhaltigeren Hundehaltung geht.
Wohl kaum ein Aspekt spaltet die Hundewelt so sehr wie die Frage, ob es angemessen ist, dem Hund große Portionen an tierischen Komponenten zu füttern (Stichwort BARF), oder ob vielleicht sogar auch eine vegetarische oder gar vegane Hundeernährung möglich ist.
Jedoch haben wir heutzutage so viele nachhaltige Alternativen zum Fleisch – von Insektenprotein über vegetarisches/veganes Hundefutter sogar bis hin zu völlig neuartigem Protein aus mikrobieller Fermentation – dass eine fleischreduzierte Ernährung auf jeden Fall einen Versuch wert ist.

AUFGABE:
Reduziere den Anteil an tierischen Komponenten in der Ernährung deines Hundes.
MÖGLICHE UMSETZUNG:
- Probiere Insektenprotein oder pflanzliche Proteinquellen aus, um die Fütterung abwechslungsreicher und nachhaltiger zu gestalten.
- Stelle nicht gleich das komplette Futter, sondern nur einen Teil oder die Belohnungssnacks auf eine fleischfreie Alternative um. So muss dein Hund sich nicht an eine komplett neue Nahrung gewöhnen und du kannst trotzdem ausprobieren, inwieweit ein Fleischverzicht in der Hundehaltung für dich möglich ist.


2) Fastfood ade: Frische, lebendige Ernährung
Ja, es ist unglaublich praktisch: einfach eine Dose öffnen oder eine Tüte mit Trockenfutter aufmachen und den Inhalt in den Napf des Hundes geben.
Fertigfutter wird oftmals damit beworben, dass alle erforderlichen Nährstoffe darin enthalten sind und dein Hund somit nichts anderes mehr benötigt, um langfristig gut versorgt und gesund zu sein.
Das ist in etwa so, als würdest du dich damit zufriedengeben, dir morgens und abends eine schöne Portion (trockene!) Frühstückscerealien – selbstverständlich mit allen erforderlichen Nährstoffen angereichert – in ein Schüsselchen zu kippen. Oder jeden Tag die immer gleiche Tiefkühllasagne zu essen… von der so beliebt gewordenen „vollwertigen“ Trinknahrung, die es derzeit an jeder Ecke zu kaufen gibt, möchte ich gar nicht erst anfangen.
Auch unsere Hunde profitieren von natürlichen, “echten” Lebensmitteln!
Nicht nur, weil diese in puncto Geschmack viel mehr Abwechslung in den Napf bringen, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht. Eine abwechslungsreiche, lebendige Nahrung sorgt für eine vielfältige Zusammensetzung der Darmflora und unterstützt so das Immunsystem deines Hundes.
AUFGABE:
Verzichte auf Fertigfutter und industriell hergestellte Snacks.
MÖGLICHE UMSETZUNG:
- Ergänze das Fertigfutter mit frischen Komponenten wie Obst, Gemüse, Joghurt oder ähnlichem.
- Verwende zur Belohnung anstelle von industriell gefertigten Snacks selbstgebackene Hundekekse, Käsewürfelchen oder klein geschnittenen Räuchertofu.
- Gib deinem Hund anstelle von Fleisch aus der Dose frisches Fleisch (in gekochter Form oder auch roh, sofern er es verträgt) oder ersetze einen Teil durch ein Ei.
- Ersetze eine Fertigfuttermahlzeit am Tag durch eine frische, selbstgekochte Futterration.
- Verzichte komplett auf Fertigfutter und ernähre deinen Hund nur mit frischen, in der eigenen Küche verarbeiteten Zutaten.

3) Stress abbauen: Entspannung für Mensch und Hund
Wahrscheinlich kennst du sie auch, die vielen kleinen Stressoren des Alltags:
Zeitdruck und Hektik, eine laute und reizintensive Umgebung, unvorhersehbare Situationen, fremde Menschen und/oder Hunde, schlechte Nachrichten…
All das sind Faktoren, die sowohl dich als auch deinen Hund aus der Balance bringen können.
Aber im Grunde kann JEDE Situation, die eine (körperliche oder emotionale) Anpassung erfordert, zum Stressor werden.
Hinzu kommt die emotionale Stimmungsübertragung: bist du gestresst, übernimmt bzw. spiegelt dein Hund deine Anspannung – und natürlich auch umgekehrt. Das kann sich zu einem regelrechten Teufelskreis aufschaukeln, wo dann nur noch eines hilft: eine Entspannungs-Auszeit!
Vielleicht ist daher Stress-Fasten genau das richtige Thema für dich in dieser Fastenzeit?

AUFGABE:
Reduziere den Stress in deinem Alltag mit Hund und setze gezielt Übungen zum Stressabbau und zur Entspannung ein.
MÖGLICHE UMSETZUNG:
- Nimm dir regelmäßig Zeit für entspannte Aktivitäten wie ruhige Spaziergänge oder Achtsamkeitsübungen mit deinem Hund, um Stress entgegenzuwirken und wieder zurück in deine Mitte zu finden.
- Etabliere ein kurzes tägliches Entspannungsritual mit deiner Fellnase – eine Kuscheleinheit, eine Massage, eine gemeinsame Atemübung oder Meditation.
- Nutze nach erfolgreich gemeisterten Stresssituationen ein kurzes Spiel oder renne mit deinem Hund, um den Stress im wahrsten Sinne des Wortes “abzuschütteln”.
- Gib Deinem Hund einen Kausnack oder eine Schleckmatte, um sich vom Stress zu erholen – die Beschäftigung mit dem Maul hat nachweislich eine beruhigende Wirkung.


4) Digital Detox: Mehr Zeit im Hier und Jetzt
Mal wieder durch endloses Scrollen auf Social Media die Zeit vertrödelt?
Gut gelaunt aufgestanden, doch nach dem Konsum der täglichen Nachrichten rutscht die Stimmung in den Keller?
Nach der Gassirunde bemerkt, dass du gar nicht mehr weißt, was dein Hund eigentlich die ganze Zeit über so getrieben hat – weil du selbst nur aufs Handy geschaut oder mit der besten Freundin telefoniert hast?
Dann wird es Zeit für ein wenig Digital Detox:
Nutze die Fastenzeit, um ganz wortwörtlich einmal “abzuschalten” und wieder zurück ins Hier und Jetzt zu kommen.
AUFGABE:
Nimm dir täglich gezielt eine Auszeit von negativen Nachrichten und vom Konsum digitaler Medien.
MÖGLICHE UMSETZUNG:
- Führe feste Zeiten ein, in denen du das Handy komplett ausschaltest oder zumindest stumm geschaltet außerhalb deiner Reichweite weglegst.
- Lass das Smartphone auf der Hunderunde in der Tasche und benutze es nur für schöne Erinnerungsfotos von deinem Vierbeiner, für Navigation oder Notrufe.
- Sieh dir für einen oder mehrere Tage keine Nachrichtensendungen an – die Welt dreht sich trotzdem weiter und die wichtigsten Infos werden dich auch so erreichen.
- Verzichte komplett auf Social Media oder stelle dir zumindest einen Timer von wenigen Minuten, um die Nutzung zu begrenzen.
- Fokussiere dich auf die analoge Welt: lies ein Buch! Nur wenige Minuten vor dem Schlafengehen lassen den Tag ganz anders ausklingen, weil du dich beim Lesen in deine innere Welt zurückziehst.

Nachhaltige UND achtsame Fastenzeit mit Hund
Natürlich kannst du die verschiedenen Themen auch kombinieren und die Fastenzeit dazu nutzen, ganz allgemein zu einem achtsameren und nachhaltigeren Lebensstil zu finden.
Die Fastenzeit bildet einen idealen zeitlichen Rahmen, um gesündere Routinen zu etablieren und schlechte Gewohnheiten über Bord zu werfen. Und wenn du die ganzen 6,5 Wochen von Aschermittwoch bis Ostern durchhältst, stehen die Chancen sogar ganz gut, dass die positiven Veränderungen auch über diese Zeit hinaus Bestand haben – zumindest, wenn man der Wissenschaft Glauben schenken darf.
Vielleicht hilft es dir, einen konkreten Tagesablauf für deine neuen Routinen festzulegen:
Mit vorgeplanten fleischreduzierten, frischen Mahlzeiten, achtsamen Spaziergängen, digitalen Auszeiten und Entspannungsmomenten.
Reflexion für nachhaltige Routinen
Auch das Führen eines Reflexionstagebuchs kann während der Fastenzeit sehr hilfreich sein.
Nimm dir täglich ein paar Minuten Zeit, um den vergangenen Tag Revue passieren zu lassen und deine Fortschritte sowie eventuelle Herausforderungen zu notieren. So kannst du nicht nur herausfinden, welche neuen Routinen gut zu dir und deinem Hund passen und welche eher weniger – es bietet auch eine ideale Möglichkeit, jeden noch so kleinen Erfolg zu feiern und eine positive Grundstimmung zu bewahren.
EINE ENTSRPECHENDE VORLAGE FÜR EIN REFLEXIONSTAGEBUCH FINDEST DU HIER ZUM KOSTENLOSEN DOWNLOAD:
Kostenloses Reflexionstagebuch
Ich wünsche dir eine wundervolle, inspirierende Fastenzeit mit deinem Hund!
Wenn du magst, lass uns doch gerne in einen Austausch kommen und teile deine Erfahrungen der Fastenzeit in den Kommentaren.

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